Patienteninfo zur Herzkatheteruntersuchung

Liebe Patientin, lieber Patient!
Bei Ihnen ist es notwendig geworden, eine Herzkatheteruntersuchung durchzuführen. In vielen Fällen liegt der Verdacht auf Verengungen der Herzkranzgefässe zugrunde. Mit dieser Untersuchung kann die genaue Diagnose gestellt und die weitere Behandlung festgelegt werden.
Die Untersuchung findet im 3. Stock des Altbaus des St. Josef-Krankenhauses (alter Haupteingang) statt. Dort finden Sie sich zum vereinbarten Termin ein. Wegen des nach der Untersuchung notwendigen Druckverbands im Bereich der Leiste ist eine leichte Bekleidung ( z.B. Jogging-Anzug) zweckmässig.

Da Sie nach der Untersuchung nicht selbst Auto fahren dürfen, sollten Sie die Rückfahrt privat organisieren oder ein Taxi nehmen. Sie sollten 4 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben, metforminhaltige Zuckertabletten sind 2 Tage vor der Untersuchung wegzulassen. Weitere Medikamente können mit einem Schluck Wasser eingenommen werden. Das Absetzen einer Blutverdünnungsbehandlung ist mit dem Hausarzt oder mit uns abzuklären. Nach Erledigung der Anmeldeformalitäten werden Sie in einem persönlichen Gespräch mit dem Untersucher über Ablauf, Nutzen und Risiken der notwendigen Untersuchung informiert. Mögliche Komplikationen werden erläutert, anstehende Fragen können ausführlich geklärt werden. Die weitere Vorbereitung erfolgt nun durch Schreiben eines EKG`s sowie Anlage einer Venenkanüle, um im Bedarfsfall eine Infusion oder Medikamente geben zu können.

Die eigentliche Untersuchung erfolgt nun im Katheterlabor und dauert etwa 10 – 15 Minuten.

Nach einer örtlichen Betäubung – für gewöhnlich in der rechten Leiste – wird ein dünner Katheter über die Schlagader zum Herzen vorgebracht. Diesen Vorgang bemerken Sie im Normalfall nicht. Dort werden die Herzkranzarterien durch Einbringen eines Röntgenkontrastmittels dargestellt. Die Bilder können Sie auf einem Monitor mitverfolgen.

Überwachungsraum

Bei einer Untersuchung der linken Herzkammer verspüren Sie ein intensives Wärmegefühl, welches jedoch nach etwa 30 Sekunden rasch wieder abklingt. Stellt sich bei der Untersuchung (wie in der obigen Abbildung erkennbar) heraus, dass Sie Engstellen der Herzkranzarterien haben und diese behandelt werden müssen, so geschieht dies in der Regel im gleichen Untersuchungsgang. Diese Massnahme beansprucht zusätzlich etwa 15 – 30 MInuten und erfordert eine 24-stündige Nachbeobachtung. Während der Ballonaufdehnung selbst können Herzschmerzen auftreten, die nach „Ablassen“ des Ballons rasch wieder verschwinden. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, eine Gefäss-Stütze (Stent) einzusetzen; es stehen sowohl herkömmliche als auch medikamentenbeschichtete Stents zur Verfügung.

Nach der Katheteruntersuchung ist eine mehrstündige Bettruhe notwendig, vor allem wegen einer möglichen Nachblutung im Bereich der Punktionsstelle. Diese verbringen Sie im Nachbeobachtungsraum, hier kann auch die mitgebrachte Brotzeit eingenommen werden. Getränke stehen zur Verfügung.

Nach der Beobachtungsphase erfolgt ein Abschlussgespräch mit dem untersuchenden Arzt, die Anwesenheit von Angehörigen ist hierbei gern gesehen. Ihr zuweisender Arzt erhält, für gewöhnlich am Folgetag, einen ausführlichen Bericht über Untersuchungsergebnisse und Behandlungsvorschlag. Nun verlassen Sie mit angelegtem Druckverband die Praxis, der Verband kann am Folgetag von Ihnen selbst abgelegt werden. Eine körperliche Schonung ist zur Vermeidung einer möglichen verzögerten Nachblutung aus der Punktionsstelle für 3-4 Tage nach der Katheteruntersuchung sinnvoll, insbesondere sollten Sie nichts Schweres heben und auch starkes Pressen vermeiden. Berufstätige werden, abhängig von der Art der Tätigkeit, für einige Tage krankgeschrieben.